Definition der „Facilitation“

Werfen wir vor der Definition der so genannten Facilitation als berufliches Tätigkeitsfeld zunächst einen Blick auf die etymologische Herkunft dieses weiblichen Begriffes.

„Facilitation“ leitet sich vom französischen Verb „faciliter“ ab, das wiederum vom italienischen „facilitare“: „ermöglichen“, „fördern“ oder „erleichtern“ stammt. Die gemeinsame lateinische Wurzel ist das Adjektiv „facilitis“: was leicht durchführbar bedeutet.

So wird der Begriff „Facilitation“ nach dem Glossar der Software Antidote, deren Definition deutlich umfassender als die des Larousse ist, folgendermaßen definiert: 

  • (didaktisch) erleichtern, vereinfachen 
  • (technisch) Maßnahmen zur Beschleunigung des Warentransports, auf dem Luft- und Wasserweg 
  • (physiologisch) gesteigerte Erregbarkeit nach einem Stimulus, einmalig oder wiederholt.

Stendhal war einer der ersten Autoren, der den Begriff in seinem Werk „Souvenirs d’égotisme“ (1832, S. 99) verwendete: „Frau Pasta blieb lange, oft zwei, drei Sekunden in der gleichen Pose. Erleichterte oder erschwerte das den Erfolg?“

Wenn der Begriff „Facilitation“ also gemeinhin verwendet wird, um das Ermöglichen oder Erleichtern zu beschreiben, kommen wir an diesem Punkt schnell zu dem Schluss, dass wir alle uns tagtäglich mit dem Prozess der Facilitation befassen. Denn wer versucht nicht instinktiv, sich das Leben oder die Arbeit leichter zu machen oder zwischenmenschliche Beziehungen einfacher zu gestalten?

Die Definition der Facilitation als berufliches Tätigkeitsfeld, die wir etwas genauer auch als Vereinfachung der organisatorischen Entwicklung bezeichnen können, bereitet jedoch einige Schwierigkeiten. Es scheint, dass bisher noch keine offizielle Version vollständige Zustimmung aller Facilitatoren geschweige denn aller Lexikografen findet.

Die IAF (International Association of Facilitators) greift die Definition von Roger Schwarz auf, die ich wie folgt übersetze: „Gruppen-Facilitation ist ein Prozess, bei dem eine Person, deren Wahl für alle Mitglieder der Gruppe akzeptabel ist, die hinreichend neutral ist und die keine substanzielle Entscheidungsbefugnis hat, eine Diagnose stellt und eingreift, um der Gruppe dabei zu helfen, Probleme zu identifizieren und zu lösen, Entscheidungen zu treffen und die Effizienz der Gruppe zu erhöhen.“ 

Uff! Wenn Sie eine bessere Übersetzung haben, lassen Sie es mich gerne wissen. Die Originalversion finden Sie im Folgenden[1]: viel Erfolg!

Im Vergleich dazu zeichnet die Definition von Wikipedia (englische Version) sich durch ihre Einfachheit aus: „Die Facilitation wird in der Geschäftswelt und im organisatorischen Kontext verwendet, um die Konzeption und Durchführung effizienter Meetings sicherzustellen[2].“

Im einzigen französischen Werk zu diesem Thema, „Die Facilitation organisatorischer Veränderungen“, schlagen die Verfasser Jacques Bec, François Granier und Jacques Sigéry, alle drei aus dem Wissenschafts- bzw. Bildungssektor, folgende Definition vor: „alle Aktivitäten, die im Alltag die Berücksichtigung und das Management menschlicher Faktoren, welche den Verlauf des organisatorischen Veränderungsprozesses beeinflussen, erleichtern sollen“.

In dieser Definition können wir den Zweck der Kompetenzen im Bereich Facilitation erkennen. Die Gleichsetzung und Verwechslung mit anderen beruflichen Tätigkeiten, insbesondere dem Coaching oder schlichtweg dem Management, sind jedoch wahrscheinlich.

Möchten wir dieser in Frankreich entstandenen Tätigkeit eine konkretere Dimension verleihen, so würde ich folgende Formulierung vorschlagen:

Die Methode der Facilitation vereint Praktiken, die jedem Mitglied einer Gruppe erlauben, sich angesichts einer gemeinsamen Herausforderung für die Entwicklung einer für alle akzeptablen Lösung einzusetzen und sich an der Umsetzung der sich daraus ergebenden Aktionen zu beteiligen.

Wenn man dieser letzten Definition eine etwas modernere Dimension verleihen möchte, könnte man am Ende noch ergänzen: Die Facilitation ermöglicht es, die kollektive Intelligenz der bestehenden Gruppe unter den vorliegenden Voraussetzungen optimal zu nutzen.

Ich hoffe, dass dieser Artikel dazu beitragen konnte, Ihr Verständnis der Facilitation zu fördern …

Herzliche Grüße

[1] Group facilitation is a process in which a person, whose selection is acceptable to all members of the group, who is substantively neutral, and who has no substantive decision-making authority, diagnoses and intervenes to help a group improve how it identifies and solves problems and makes decisions, to increase the group’s effectiveness.Roger Schwarz

[2] Facilitation is used in business and organizational settings to ensure the designing and running of successful meetings: Wikipedia (englische Version)

Werfen wir vor der Definition der so genannten Facilitation als berufliches Tätigkeitsfeld zunächst einen Blick auf die etymologische Herkunft dieses weiblichen Begriffes.

„Facilitation“ leitet sich vom französischen Verb „faciliter“ ab, das wiederum vom italienischen „facilitare“: „ermöglichen“, „fördern“ oder „erleichtern“ stammt. Die gemeinsame lateinische Wurzel ist das Adjektiv „facilitis“: was leicht durchführbar bedeutet.

So wird der Begriff „Facilitation“ nach dem Glossar der Software Antidote, deren Definition deutlich umfassender als die des Larousse ist, folgendermaßen definiert: 

  • (didaktisch) erleichtern, vereinfachen 
  • (technisch) Maßnahmen zur Beschleunigung des Warentransports, auf dem Luft- und Wasserweg 
  • (physiologisch) gesteigerte Erregbarkeit nach einem Stimulus, einmalig oder wiederholt.

Stendhal war einer der ersten Autoren, der den Begriff in seinem Werk „Souvenirs d’égotisme“ (1832, S. 99) verwendete: „Frau Pasta blieb lange, oft zwei, drei Sekunden in der gleichen Pose. Erleichterte oder erschwerte das den Erfolg?“

Wenn der Begriff „Facilitation“ also gemeinhin verwendet wird, um das Ermöglichen oder Erleichtern zu beschreiben, kommen wir an diesem Punkt schnell zu dem Schluss, dass wir alle uns tagtäglich mit dem Prozess der Facilitation befassen. Denn wer versucht nicht instinktiv, sich das Leben oder die Arbeit leichter zu machen oder zwischenmenschliche Beziehungen einfacher zu gestalten?

Die Definition der Facilitation als berufliches Tätigkeitsfeld, die wir etwas genauer auch als Vereinfachung der organisatorischen Entwicklung bezeichnen können, bereitet jedoch einige Schwierigkeiten. Es scheint, dass bisher noch keine offizielle Version vollständige Zustimmung aller Facilitatoren geschweige denn aller Lexikografen findet.

Die IAF (International Association of Facilitators) greift die Definition von Roger Schwarz auf, die ich wie folgt übersetze: „Gruppen-Facilitation ist ein Prozess, bei dem eine Person, deren Wahl für alle Mitglieder der Gruppe akzeptabel ist, die hinreichend neutral ist und die keine substanzielle Entscheidungsbefugnis hat, eine Diagnose stellt und eingreift, um der Gruppe dabei zu helfen, Probleme zu identifizieren und zu lösen, Entscheidungen zu treffen und die Effizienz der Gruppe zu erhöhen.“ 

Uff! Wenn Sie eine bessere Übersetzung haben, lassen Sie es mich gerne wissen. Die Originalversion finden Sie im Folgenden[1]: viel Erfolg!

Im Vergleich dazu zeichnet die Definition von Wikipedia (englische Version) sich durch ihre Einfachheit aus: „Die Facilitation wird in der Geschäftswelt und im organisatorischen Kontext verwendet, um die Konzeption und Durchführung effizienter Meetings sicherzustellen[2].“

Im einzigen französischen Werk zu diesem Thema, „Die Facilitation organisatorischer Veränderungen“, schlagen die Verfasser Jacques Bec, François Granier und Jacques Sigéry, alle drei aus dem Wissenschafts- bzw. Bildungssektor, folgende Definition vor: „alle Aktivitäten, die im Alltag die Berücksichtigung und das Management menschlicher Faktoren, welche den Verlauf des organisatorischen Veränderungsprozesses beeinflussen, erleichtern sollen“.

In dieser Definition können wir den Zweck der Kompetenzen im Bereich Facilitation erkennen. Die Gleichsetzung und Verwechslung mit anderen beruflichen Tätigkeiten, insbesondere dem Coaching oder schlichtweg dem Management, sind jedoch wahrscheinlich.

Möchten wir dieser in Frankreich entstandenen Tätigkeit eine konkretere Dimension verleihen, so würde ich folgende Formulierung vorschlagen:

Die Methode der Facilitation vereint Praktiken, die jedem Mitglied einer Gruppe erlauben, sich angesichts einer gemeinsamen Herausforderung für die Entwicklung einer für alle akzeptablen Lösung einzusetzen und sich an der Umsetzung der sich daraus ergebenden Aktionen zu beteiligen.

Wenn man dieser letzten Definition eine etwas modernere Dimension verleihen möchte, könnte man am Ende noch ergänzen: Die Facilitation ermöglicht es, die kollektive Intelligenz der bestehenden Gruppe unter den vorliegenden Voraussetzungen optimal zu nutzen.

Ich hoffe, dass dieser Artikel dazu beitragen konnte, Ihr Verständnis der Facilitation zu fördern …

Herzliche Grüße

[1] Group facilitation is a process in which a person, whose selection is acceptable to all members of the group, who is substantively neutral, and who has no substantive decision-making authority, diagnoses and intervenes to help a group improve how it identifies and solves problems and makes decisions, to increase the group’s effectiveness.Roger Schwarz

[2] Facilitation is used in business and organizational settings to ensure the designing and running of successful meetings: Wikipedia (englische Version)